Direkt zum Inhalt
  • Rendering der geplanten Pantanal Voliere im Zoo Zürich, Blick auf den Aussichtsturm.

    Achtung, fertig, Voliere: Baustart!

    Lange mussten wir warten – nun geht es endlich los: Ab dem 11. März beginnen die Bauarbeiten für die neue Pantanal Voliere. Was das für die Zoogäste bedeutet und welche Rolle eine besondere Passerelle dabei spielt, berichten wir hier.

    Nach dem Umzug der Flamingos geht es endlich los: Wir bauen die Pantanal Voliere! Über die nächsten vier Jahre schaffen Bauprofis und Baumaschinen am Ort der heutigen Pantanal Voliere einen komplett neuen Lebensraum.

    Die neue Anlage wird rund 11’000 Quadratmeter gross und von einem Netz in bis zu 35 Metern Höhe überzogen. Sie setzt neue Massstäbe und vereint alle vier Pfeiler eines modernen wissenschaftlich geführten Zoos in sich: Naturschutz, Artenschutz, Forschung und Bildung.

    Luftaufnahme des Pantanals im Zoo Zürich am 21. Februar 2024.

    So sieht es heute noch aus: das Pantanal aus der Luft, aufgenommen Mitte Februar. Bild: Zoo Zürich, Nicole Schnyder

    Der Bau wird dabei einige spektakuläre Moment bieten. Etwa die Montage der über 100 Meter langen Stahlträger mithilfe eines der grössten Pneukrans der Schweiz. Oder das Spannen der 13’500 Quadratmeter Netzfläche. Die Anlage geplant hat die vetschpartner Landschaftsarchitekten AG mithilfe verschiedener Partner.

    Neue Perspektiven

    Für die Zoogäste ist die Baustelle selbst zwar nicht zugänglich – das Geschehen auf dem Bauplatz können sie aber trotzdem mitverfolgen. Denn während der Bauzeit gibt es für die Zoobesucher*innen eine neu erstellte Passerelle. Diese führt in bis zu fünf Metern Höhe über verschiedene Anlagen im oberen Bereich des Zoos. Auch eine Aussichtsplattform gehört dazu. Das gibt nicht nur Sicht auf die Baustelle, sondern ermöglicht auch ganz neue Einblicke in andere Tieranlagen.

    Visualisierung der geplanten Pantanal Voliere im Zoo Zürich.

    Und so soll es aussehen, wenn es fertig ist: Visualisierung der Pantanal Voliere. Hier die Sicht vom Aussichtsturm. Rendering: Region Five Media

    Regen- und Trockenzeiten

    Vorbild für die Pantanal Voliere ist das gleichnamige Feuchtgebiet in Südamerika. Und genau wie dieses Feuchtgebiet wird auch die Voliere regelmässig überflutet werden. Der Zoo simuliert damit die für Feuchtgebiete typischen Trocken- und Regenzeiten.

    Ein Boden, der regelmässig geflutet wird, muss einiges aushalten. In einer Testanlage prüfen wir deshalb bereits seit vielen Monaten, welche Pflanzen mit diesen besonderen Bedingungen zurecht kommen. Video: Zoo Zürich, Nicole Schnyder

    Die neue Anlage wird das Zuhause für fünfzehn zum Teil stark gefährdete Tierarten. Dazu gehören etwa Sonnensittich und Goldgelbes Löwenäffchen, aber auch Flachlandtapir, Ameisenbär und Springtamarin. Und natürlich viele verschiedene Vogelarten wie Rotschwanzamazone, Chileflamingo und Hyazinthara.

    System «WG»

    Die verschiedenen Tierarten werden vergesellschaftet zusammenleben, sich die Anlage also quasi als «WG» teilen. Der Zoo pflegt diese anspruchsvolle aber sehr fortschrittliche Art der Tierhaltung bereits im Masoala Regenwald und zum Teil in der Lewa Savanne.

    Rendering der geplanten Pantanal Voliere im Zoo Zürich, Blick auf die Sumpflandschaft.

    Im Reich von Tapir und Ameisenbär: So soll die Sumpflandschaft in der fertigen Anlage aussehen. Rendering: Region Five Media

    Durch das Halten dieser Tiere kann sich der Zoo an den entsprechenden Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen (EEP) beteiligen und so zum Erhalt der Arten beitragen. Für die Hyazintharas koordiniert der Zoo Zürich das Zuchtprogramm sogar.

    Forschen für den Artenschutz

    Die Pantanal Voliere macht es weiter möglich, unter kontrollierten Bedingungen zu forschen, zum Beispiel zum Paarungs- und Brutverhalten von Papageien. Die Erkenntnisse daraus sind wichtig für den Schutz der bedrohten Vogelarten.

    Rendering der geplanten Pantanal Voliere im Zoo Zürich, Blick auf den Wasserfall.

    Auch ein Wasserfall gehört zum Lebensraum. Wasserfeste Besucher*innen können diesen auch «hintenrum» begutachten. Rendering: Region Five Media

    Naturschutz vor Ort

    Auch vor Ort in Brasilien setzt sich der Zoo Zürich für das Pantanal und seine Artenvielfalt ein. Seine Partnerorganisation «Arara Azul» installiert unter anderem künstliche Nistkästen für wildlebende Hyazintharas. Auch das engmaschige Monitoring der Vögel gehört dazu.

    Rendering der geplanten Pantanal Voliere im Zoo Zürich, Blick aus dem Baumhaus.

    Eine weitere Perspektive bietet der Blick aus dem «Baumhaus». Rendering: Region Five Media

    Rendering der geplanten Pantanal Voliere im Zoo Zürich, Blick auf Waldweg.

    Eintauchen im Wald und nach Tieren Ausschau halten: Auch das wird in der neuen Pantanal Voliere möglich sein. Rendering: Region Five Media