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  • Hellaugenibis im Masoala Regenwald des Zoo Zürich.
    Dickschnabelreiher im Masoala Regenwald des Zoo Zürich.

    Zwei Neue im Regenwald

    Im Masoala Regenwald sind zwei neue Vogelarten eingezogen. Hier stellen wir sie vor.

    Seit Anfang Februar sind im Masoala Regenwald zwei neue Vogelarten unterwegs. Sie heissen Hellaugenibis (Threskiornis bernieri) und Dickschnabelreiher (Ardeola idae). Beiden Arten gemeinsam ist, dass sie in der Natur stark gefährdet sind.

    Video: Zoo Zürich, Nicole Schnyder

    Einleben in der «WG»

    Den Einzug in ihr neues Zuhause haben die neun Hellaugenibisse und sechs Dickschnabelreiher gut gemeistert. Nun müssen sie sich an das Leben in einer «WG» mit anderen Vögeln, Reptilien und Säugetieren gewöhnen – wer hat wo sein Territorium? Welcher Baum ist schon «besetzt»? Wo droht allenfalls Ärger?

    Hellaugenibis im Masoala Regenwald des Zoo Zürich.

    Einmal Waschprogramm Eins: Ein Hellaugenibis nutzt einen der kleinen Seen im Masoala Regenwald für ein Bad. Unsere neun Tiere stammen aus dem Weltvogelpark Walsrode. wo sie auch geschlüpft sind. Foto: Zoo Zürich, Fabio Süess

    Der mit den hellen Augen

    Der Hellaugenibis ist in der Natur nur in einem sehr kleinen Gebiet heimisch: an der Westküste Madagaskars und auf dem Aldabra-Atoll der Seychellen. Etwa 2000 ausgewachsene Tiere gibt es dort noch wildlebend. Die Weltnaturschutzunion IUCN listet den Vogel als stark gefährdet.

    Hellaugenibis im Masoala Regenwald des Zoo Zürich.

    Ausbalanciert: Dieser Hellaugenibis beweist ein gutes Gleichgewicht. Sein langer Schnabel ist ein wichtiges Werkzeug für die Futtersuche: Er stochert damit im Schlamm nach Krebsen und anderen wirbellosen Tieren. Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Der Hellaugenibis brütet küstennah in Kolonien, oft mit anderen Reiherarten. Zu schaffen macht ihm, neben der Jagd, dass ihm der Mensch immer mehr Brut- und Lebensraum wegnimmt.

    Hellaugenibisse im Masoala Regenwald des Zoo Zürich.

    Aufgereiht: Hellaugenibisse balancieren auf einem Ast in ihrem neuen Zuhause. Die Vogelart lebt gesellig in grossen Gruppen. Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Der mit dem dicken Schnabel

    Der Dickschnabelreiher hat zwar ein etwas grösseres Verbreitungsgebiet als der Hellaugenibis – aber brüten tut auch er nur auf dem Aldabra-Atoll und auf Madagaskar. Rodungen und das Umwandeln von Marschflächen in Reisfelder nehmen auch ihm den Lebensraum und seine Brutplätze weg.

    Dickschnabelreiher im Masoala Regenwald des Zoo Zürich.

    Vogel-Yoga: Ein Dickschnabelreiher verrenkt sich gelenkig. Auch diese Vogelart lebt sehr sozial und während der Paarungszeit in grossen Kolonien. Foto: Zoo Zürich, Monika Bader

    Beim Dickschnabelreiher kommt erschwerend hinzu, dass er nicht sehr anpassungsfähig ist. Das hat Folgen: In der Wildnis gibt es schätzungsweise nur noch etwa 1000 bis 2000 Tiere dieser Vogelart. Entsprechend figuriert auch er als stark gefährdet auf der Roten Liste der IUCN und gehört zu den am stärksten bedrohten Reiherarten überhaupt.

    Dickschnabelreiher im Masoala Regenwald des Zoo Zürich.

    Wildlebend gibt es nur noch etwa 1000 bis 2000 Dickschnabelreiher. Unsere Tiere kommen nicht aus der Natur, sondern aus dem Weltvogelpark Walsrode, wo sie auch geschlüpft sind. Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Fokus auf gefährdete Tierarten

    Als Naturschutzorganisation wirkt der Zoo Zürich auf vier Ebenen: Artenschutz, Naturschutz, Bildung und Forschung – so auch bei unserem Engagement für den Masoala Regenwald auf Madagaskar. Um hier noch mehr leisten zu können, konzentriert sich der Zoo Zürich künftig noch stärker auf gefährdete Arten und baut seinen Tierbestand entsprechend nach und nach um.

    Dickschnabelreiher im Masoala Regenwald des Zoo Zürich.

    Dickschnabelreiher legen in der Regele 2 bis 4 Eier. Die Küken schlüpfen nach etwa 20 bis 25 Tagen Brutdauer. Foto: Zoo Zürich, Fabio Süess

    Im Masoala Regenwald bei uns im Zoo leben bereits heute zahlreiche gefährdete Arten – wildlebend kommen viele von ihnen nur auf Madagaskar vor. Ziel ist es, für möglichst viele dieser Arten Reservepopulationen aufzubauen und im Sinne des One Plan Approach einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz zu leisten.

    Dickschnabelreiher im Masoala Regenwald.

    Dickschnabelreiher ernähren sich bevorzugt von Fischen, Fröschen und Reptilien. Foto: Zoo Zürich, Enzo Franchini

    Hellaugenibis im Masoala Regenwald des Zoo Zürich.

    Der Hellaugenibis hat eine hellblaue oder sogar weisse Iris – daher auch sein Name. Foto: Zoo Zürich, Fabio Süess